Man schreitet über den Hauptweg, lässt die kleine Seitentür der Corveyer Kirche hinter sich. Erhaben wirkt das Grab von Hoffmann von Fallersleben. Vor einem, das Friedhofskreuz, standhaft und doch bescheiden. Das Grab von Pfarrer Josef Schürmeyer ( 1929-2005) findet man zur Linken des Friedhofkreuzes.
Es wirkt ungewöhnlich. Kraftvoll und doch ohne Erhabenheit ruhen die Steinblöcke. Diese Wesenszüge sind Ausdruck seines Lebens. Sandstein aus dem Weserbergland drückt die Verbundenheit von Pfarrer Schürmeyer mit dieser Gegend aus. Es ist das Material, aus dem die Grabplatten der Corveyer Äbte jahrhunderte lang hergestellt wurden. Das Grabmal erinnert an die Grabplatte dieser Äbte, obwohl es nicht so geschlossen in Erscheinung tritt. Es erinnert eher an einen Kreuzgang, einen Weg, ein Leben mit unterschiedlichen Stationen.
Ämter, Weinranke, Rosenbaum, Licht und Leere sowie persönliche Daten stellen Stationen seines Lebensweges dar. Die Steinquader nehmen durch die Schrägschnitte Bezug zueinander auf. Auch alte Zahlensymboliken, die heute an Bedeutung verloren haben finden sich im Entwurf wieder.
Auf den Steinen ist als erstes die Weinranke erkennbar. Das Bild vom Weinstock und den Rebzweigen wird im Johannesevangelium ausgebreitet ( Joh.15,1-6).
Ich bin der Weinstock, ihr seid die Rebzweige. Wer in mir bleibt, und in dem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.
Der Christ kann nur aus der Verbindung zu Christus heraus sein Leben gestalten, so wie die Reben am Weinstock auf den Weinstock angewiesen sind.